keineTermine & Informationen

Auf dieser Seite finden Sie aktuelle Termine und unseren Jahresveranstaltungskalender sowie die Sammlung unserer Mitgliederinformationsschreiben. Weiter können Sie relevante Information abgreifen in Bezug auf die Zugänglichkeit der Anlage und über die Aktivitäten anderer Vereine. Außerdem nennen wir dankbar unsere Sponsoren, ohne deren Hilfe unsere Arbeit nicht möglich wäre. Haben Sie eine Veranstaltung  verpasst, können Sie sich in der Rückschau informieren. Viel Spaß beim Lesen und auf ein Wiedersehen.

A k t u e l l e   T e r m i n e

k e i n e

Jahresmitgliederversammlung 2023

Am 5. März fand die JMV 2023 in der großen Remise des Klosters Graefenthal statt. Es standen keine Wahlen an, folglich lief die routiniert geleitete Sitzung zügig ab. Nach den Berichten des 1. Vorsitzenden, des Geschäftsführers, des Schatzmeisters und des Kassenprüfers erteilte die Versammlung dem Vorstand Entlastung.

 

Jahresmitgliederversammlung 2020 – 22

mit Vorstandswahlen

Pressebericht zur

Mitgliederversammlung 2020-22

Förderverein Kloster Graefenthal e.V.

Am 19. Juni 2022 hielt der Förderverein Kloster Graefenthal e.V. seine satzungsgemäße Mitgliederversammlung ab. Dr. Hans Buffart, 1. Vorsitzender freute sich über einen gefüllten Vereinsraum in der großen Remise Kloster Graefenthal, begrüßte herzlich die Mitglieder und erklärte, warum man sich erst jetzt und dann an diesem Ort traf. Die Pandemie hatte über einen Zeitraum von 2 Jahren eine derartige Versammlung unmöglich gemacht und die Ereignisse um den Polizeieinsatz auf dem Klostergelände Ende 2020 haben für heftige Unruhen im Vereinsgeschehen gesorgt, welches zunächst „sortiert“ werden musste. Besonders deutlich wurde das Interesse der Mitglieder am Vereinsgeschehen dadurch, dass sich viele Mitglieder, die verhindert waren, durch Vollmacht vertreten ließen. Ein Zeichen, dass man das Vereinsleben mitgestalten will.

Leider waren auch über diesen langen Zeitraum zahlreiche Todesfälle zu beklagen und so erhob sich die Versammlung und gedachte in einer Schweigeminute der 11 Verstorbenen.

Buffart führte weiter aus, dass sich der Vorstand regelmäßig online „getroffen“ und sehr engagiert an Möglichkeiten zur Fortführung der Vereinstätigkeit gearbeitet habe. Hierbei seien auch viele Gespräche mit der NRW-Stiftung, aber auch dem Heimatverein Goch e.V. geführt worden. Ergebnis dieser Gespräche und einer juristischen Beratung war dann, dass eine Auflösung des Vereins bzw. eine vollständige Inkorporation in den Heimatverein Goch aus rechtlichen und finanztechnischen Gründen nicht möglich ist. Der Verein wird also, zumindest bis zum Ablauf der Förderbefristung im Jahr 2032, fortgeführt, wenn auch mit stark reduziertem Veranstaltungsprogramm. Die historische Arbeit, die immer schon ein wichtiger Bestandteil der Vereinsarbeit war, rückt nun deutlich in den Vordergrund. Dass es hier genug zu tun gibt, konnte Hans-Georg Steiffert in seinem Kurzbericht anschaulich darlegen. Derzeit laufen Untersuchungen, diese Thematik gemeinschaftlich mit dem Heimatverein Goch zu bearbeiten. Im Anschluss trug Mike Urban, 2. Vorsitzender und Geschäftsführer zu den Geschäftsvorfällen und Aktivitäten des Vereins vor. So hat er, gemeinsam mit Hans-Georg Steiffert das Graefenthal Heft Nr. 5 erarbeitet, welches sich ausschließlich mit dem Hochgrab beschäftigt. So wird in einem historischen Teil die Geschichte dieser Grablege der geldrischen Grafen beschrieben und in einem bautechnischen Abschnitt, der dann doch sehr steinige Weg der Restaurierung beleuchtet. Wie die beiden Autoren meinen, eine nützliche Handreichung zum Verständnis dieses bedeutenden Denkmals. Den Mitgliedern wurde bei dieser Gelegenheit auch ein Leporello ausgehändigt, das als nützliche Hilfe beim Umgang mit der Datenschutzproblematik schnell, übersichtlich und verständlich Informationen und Verfahren zur Einforderung der persönlichen Rechte beinhaltet. Einen großen Teil in der Berichterstattung nahmen die Geschäftsberichte ein, umfassten sie doch 3 Geschäftsjahre. Hans van Bergerem konnte sauber nachvollziehbar durch tabellarische Auflistungen von Einnahmen und Ausgaben die finanzielle Situation des Vereins darstellen. Klaus Brennecke trug anschließend seinen mit Birgit Pilgrim verfassten Prüfbericht vor und bescheinigte dem Schatzmeister wie dem Vorstand sachgerechten Umgang mit den Vereinsmitteln und empfahl die Entlastung.

Vorstand und Schatzmeister wurden einstimmig entlastet. Nun rückten die Neuwahlen in den Brennpunkt. Dr. Buffart erklärte für den Vorstand, dass man sich in der gleichen Besetzung für eine Fortführung der Vorstandsarbeit bereit erklärt habe. Weitere Personalvorschläge wurden nicht genannt und so wurde der bisherige Vorstand einstimmig im Amt bestätigt. Abschließend wurden einige geringfügige Satzungsänderungen beschlossen und der Mitgliedsbeitrag wegen der zu erwartenden niedrigeren Ausgaben reduziert festgelegt. Die Versammlung wurde nach ca. einer Stunde geschlossen und die Mitglieder konnten einen regenfreien Heimweg antreten.

 

Veranstaltungskalender 

Zu Veranstaltungen wird gesondert eingeladen.

Mitglieder erhalten eine persönliche Einladung

Die Öffentlichkeit wird per Zeitung, Facebook, internet eingeladen.

Rückschau

15. September und 6. Oktober 2019, Horst Jachnow referiert zum Thema „Das Verhältnis der evangelischen Kirche zum Mönchtum“

In einer zweiteiligen Vortragsreihe stellte Horst Jachnow vielen interessierten Zuhörern die Ergebnisse seiner Untersuchung zu o.a. Thema vor. In gewohnter Art und Weise hatte sich Jachnow ein Jahr lang intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt, zahlreiche Quellen ausgewertet, Vergleiche angestellt, Bilder und Texte ausgewählt und seine Schlüsse hieraus gezogen. Sprachlich bestimmt, trug er lebhaft seine Sicht der Dinge vor. Die in der allgemeinen Wahrnehmung immer wieder dargestellte Ablehnung Luthers zu den Klostergemeinschaften hatte dieser selbst zu Lebzeiten relativiert und so verwundert es kaum, dass die evangelische Kirche zahlreiche ordensähnliche Gemeinschaften unterhält. Natürlich ging man zunächst vorsichtig an die Sache heran und stellte mit Diakonen (Brüdern) und Diakonissen quasi die Vorläufer hierzu ins Amt. Einfluss auf die Entwicklung, oder sollte man sagen Neugründung der ordensähnlichen Gemeinschaften in der evangelischen Kirche hatte eine Bewegung aus der Schweiz. Erst nach dem Ende des 2. Weltkrieges war eine Zunahme der Einrichtung dieser Gemeinschaften auch in Deutschland feststellbar. In diesem thematischen Zusammenhang ließ Jachnow es sich natürlich nicht nehmen, die Struktur der evangelischen Kirche in Deutschland vorzustellen und zu erklären.

Begeistert ob der Brillanz seines Vortrages dankten die Zuhörer dem Referenten Jachnow mit anhaltendem Applaus. Michael Urban, 2. Vorsitzender des Fördervereins, überreichte Horst Jachnow ein, wie er sich ausdrückte, gut gefülltes „Flachgeschenk“ und sprach seine Hoffnung aus, Jachnow möge sich davon das ein oder andere Buch kaufen, um seinem nicht versiegen wollenden Forscherdrang weitere Nahrung zuzuführen. Das Geschenk sollte auch den Dank des Vereins ausdrücken für die unzähligen Vorträge, die Horst Jachnow in der mittlerweile 14-jährigen Vereinstätigkeit in das Veranstaltungsprogramm eingebracht hat.

Horst Jachnow leitet seinen Vortrag mit einem Presseartikel ein

So kennen wir ihn, manchmal werden auch beide Zeigefinger (sehr, sehr wichtig) gehoben

Michael Urban freut sich über eine gelungene Veranstaltung

Wie sagt Urban, ein gefülltes „Flachgeschenk“ damit Jachnow sich viele Bücher kaufen kann.

10. März 2019,  Vortrag Gustav Kade, „Kloster Graefenthal und die Jagd“

Michael Urban, Vorstand des Fördervereins, konnte zahlreiche Besucher zum Vortrag begrüßen. Offensichtlich hatte das Thema auch neue Gäste angelockt, denen neben dem Sachvortrag auch die Schönheit der Klosteranlage nahegebracht werden konnte. „Wir sind zum ersten Mal hier. Das ist ja eine tolle Anlage“, gab eine Dame von sich, die offenbar neugierig gemacht worden ist.

Jagdsignale, auf dem Jagdhorn geblasen, wenn auch vom Band, riefen die Besucher zur Aufmerksamkeit und Gustav Kade, eine Geheimwaffe des Fördervereins, stieg in seinen mit zahlreichen Bildern untermalten Vortrag ein. Er betrachtete die Jagd aus den verschiedensten Perspektiven und belegte seinen geschichtlichen Abriss mit zahlreichen Dokumenten aus fernen und vor allen Dingen aus den Graefenthaler Archiven. Die Jagd, aber mehr noch die Wilderei, waren offensichtlich akute Themen, die die Aufmerksamkeit der Herrscher, wie auch der Klosterführung erforderten. Eine Persönlichkeit, ohne deren Betrachtung ein Vortrag zu diesem Thema unvollständig wäre, war Jan den Düwel. Erstaunt hatte die Zuhörer, dass dieser neben dem Gesetz lebende Mann hin und wieder auch in die Gunst von ehrbaren Menschen kam. Wildbret und selbst gebrautes Bier ließen offensichtlich auch ansonsten gesetzestreue Bürger seine Wohnstatt aufsuchen. Findet man in den Kirchenbüchern zu dieser Zeit noch recht häufig Todesanzeigen im Zusammenhang mit der Wilderei, ging dieser Straftatbestand doch immer mehr zurück und ist heute kaum mehr wahrnehmbar. „Was macht denn die Jagd aus?“, ist eine häufig gestellte Frage. Kade beantwortet dies, „nicht das Erlegen des Wildes ist die Faszination, sondern das intensive Erleben der Natur. Wenn man in der Früh einen Tautropfen im Spinnennetz sehen darf, dann ist das Jagd“. Bei der Betrachtung der Tierarten, die für die Jagd interessant sind, führte er auch die Rebhühner an. Wurde früher noch ein Abschussgeld ausgelobt für die Bejagung der Rebhühner, sind diese heute kaum noch anzutreffen. Hierbei spielt die intensive Landwirtschaft auch eine Rolle. Inhaltlich näherte Kade sich jetzt dem zweiten Schwerpunkt seines Vortrages, dem Wolf. Dieser intelligente, anpassungsfähige Jäger füllt unzählige Seiten von Akten in den Archiven. Allein das Graefenthaler Archiv befasst sich auf insgesamt ca. 800 Seiten mit dieser Thematik. Über die Jahrhunderte hinweg wurden großflächig Unternehmungen durchgeführt, seine Ausbreitung zu verhindern. Ein französischer Befehl zu Beginn des 19. Jahrhunderts ordnete sogar die vollständige Ausrottung dieser Spezies an. Festzustellen bleibt, dass der Wolf wieder sehr aktuell geworden ist. Sein Auftauchen auch hier am Niederrhein nährt wieder die Gespräche und auch die kontroversen Diskussionen über die Handhabung dieser neuen-alten Problemstellung. Eine Zeitungsmeldung aus dem Freistaat Thüringen berichtet von kalkulierten 13 Millionen Euro jährlicher Aufwendungen hierfür. Kades Aufruf war, dass man bei all dieser auch romantischen Betrachtungsweise, die Problemstellung differenziert angehen sollte und dabei auch Gedanken in Richtung Ansiedlung verloren gegangener Tierarten zulassen sollte. Applaus und viele weitere Fragen machten deutlich, dass die Zuhörer einen interessanten Vormittag verbracht hatten. Michael Urban bedankte sich beim Referenten mit einem besonderen Präsent, das Kades Wissensdurst um die Geschichte des Niederrheins weiter beflügeln dürfte.

18. November 2018, „2000 Jahre Niers“, Vortrag von Gustav Kade

Michael Urban, 2. Vorsitzender des Fördervereins Kloster Graefenthal, konnte seine Freude kaum verbergen, als er über 80 Gäste zum Vortrag begrüßen durfte. Dennoch entschuldigte er sich zunächst beim Bürgermeister der Stadt Goch, weil der Vortrag natürlich auch eine Konkurrenz zur Veranstaltung anlässlich des Volkstrauertages darstellte. Der Termin war allerdings fremdbestimmt und konnte nicht verlegt werden. „Ansonsten achten wir darauf, dass sowas nicht passiert“, räumte Urban ein. Besonders viele Nicht-Vereinsmitglieder waren erschienen und schöpften durch ihre Teilnahme den Vorrat an Stühlen vollständig aus. Einigen blieb nichts anderes übrig, als dem Referenten Gustav Kade im Stehen zu folgen. Keiner verließ den Saal. Gustav Kade hatte, wie wir es von ihm gewöhnt sind, viele Informationen zum Thema zusammengetragen und konnte viel Wissen vermitteln. Seine Darstellungen waren durch viele Fotos und Bilder, großenteils aus ferner Zeit in schwarzweiß, unterlegt und ließen bei einigen Zuhörern Erinnerungen aufflammen. Einige unbekannte Szenen konnten durch Gäste aufgeklärt werden, bis hin zu Beschreibungen, dass das hübsche Mädchen im Badeanzug am Rande der Niers „meine Schwägerin“ war. Einen Großteil der Präsentation hatte Kade der Renaturierung gewidmet. Ein Projekt, das zurzeit umgesetzt wird und nicht zuletzt die Wasserqualität des Flusses erheblich verbessern wird. Ob dann die Niers-Aale wieder eine Delikatesse für unsere Hauptstadtbewohner in Berlin werden wie dazumal, sei abzuwarten. Abschließend zeigte Kade die Luftaufnahmen von Stefan Frankewitz. Dieser war mit Hubschrauber den Niersverlauf entlang geflogen und hatte die zahlreichen Burgen, Schlösser und Herrenhäuser aus der Vogelperspektive fotografiert. Einem ganz jungen Gast entfuhr es daraufhin, „da war ich schon mal!“ Offensichtlich begeistert vom Vortrag, trotz der räumlichen Enge, spendeten die Gäste kräftigen Applaus. Urban verabschiedete die Zuhörer noch mit einigen Informationen aus dem Vereinsleben. So sind der Förderverein und die Eigentümer Graefenthals Anfang Dezember in Düsseldorf, um Vertretern des Heimatministeriums und der Bezirksregierung das Museumsprojekt vorzutragen. „Wenn wir erfolgreich sind, können wir Sie zukünftig in besser ausgestatteten Räumlichkeiten des Graefenthal Museums begrüßen“, verkündete Urban hoffnungsvoll.

Tagesexkursion des Fördervereins nach Köln am 12.Juni 2018

Förderverein besuchte romanische Kirchen in Köln

Mitglieder und Freunde des Fördervereins Kloster Graefenthal machten sich schon früh am Morgen auf den Weg nach Köln. Ziel der diesjährigen Vereins-Exkursion waren die romanischen Kirchen Kölns. Michael Urban, 2. Vorsitzender und Geschäftsführer, konnte im Bus auch einige interessierte Nicht-Mitglieder begrüßen und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass eine gelungene Fahrt auch Anlass sein könnte, sich als Mitglied im Verein zu engagieren. Hans-Georg Steiffert, Mitglied im Vorstand und einer der Initiatoren dieser Fahrt, führte die Gruppe durch einen kurzweiligen, sehr informativen Vortrag in die Geschichte der romanischen Kirchen ein und machte damit die Mitreisenden schon neugierig auf das Kommende. Häufig müssen sich die romanischen Kirchen der Dominanz des Kölner Doms beugen und in die zweite Reihe treten, obwohl sie doch so viel zu bieten haben. 12 Kirchen dieses Baustils sind in Köln noch vorhanden und jede für sich ist einen Besuch wert. Aber zu viel ist zu viel. Groß St. Martin, vielen bekannt durch seinen Bild prägenden Vierlings Turm auf vielen Fotoansichten der Stadt war Ziel Nr. 1. In zwei kleine Gruppen aufgeteilt, übernahmen sehr kompetente Stadt- und Kirchenführer die weiteren vertiefenden Erklärungen. Auch die Ausgrabungen unter der Kirche wurde besichtigt. Gerade hier ist die römische Vergangenheit dieses Baudenkmals besonders gut erkennbar. Bevor es zur nächsten Kirche ging war leibliche Stärkung angesagt. Urban hatte im Restaurant XII Apostelauf dem Heumarkt das Mittagessen vorbestellt und so konnte sich die Gruppe total entspannt an einem ausgezeichneten Essen in sehr gepflegter Atmosphäre auf das nächste Ereignis vorbereiten. Nur wenige Gehminuten entfernt liegt die größte der romanischen Kirchen Kölns, St. Maria im Kapitol. Schon der Name lässt auf die römische Vergangenheit schließen. Fast verloren kamen sich die beiden Gruppen des Fördervereins im großen Kirchenschiff vor und lauschten den interessanten Informationen der Guids.

Als dann Herr Steiffert nach freundlicher Nachfrage auch noch den Schlüssel für die Krypta bekam und die Besucher des Fördervereins ganz exklusiv diesen wundersamen Raum unter der Kirche besichtigen durften war allen klar, das war ein gelungener informativer Besuch. „Wenn man schon mal in Köln ist…“. Es gab natürlich auch noch etwas Zeit, um durch die größte Stadt NRWs zu bummeln. Der Eine nutzte die Zeit für eine weitere Kirche der Andere für eine Einkaufstour, oder auch mal ein Kölsch auf dem Weg. Auf der Rückfahrt informierte Urban die Mitreisenden über den aktuellen Stand der Projekte. Auch hier gab es vieles Erfreuliche zu berichten. Die Glasplatten für das Hochgrab sind eingetroffen und werden installiert. Der Abschluss dieser Maßnahme ist nur noch eine Frage von Tagen. Weiter berichtete Urban von seinen Kontakten zum NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. Das Museumskonzept des Fördervereins war hier auf offene Ohren gestoßen und nimmt einen erfreulich positiven Verlauf. Zufrieden kehrte die Gruppe pünktlich nach Goch zurück.

Eine der beiden Gruppen des Fördervereins lauscht den Ausführungen des Stadtführers zur Architektur von Groß St. Martin.

Unter der Kirche inmitten der Ausgrabung verfolgen die Besucher an einer Planskizze die Fundamente von Groß St. Martin

Auch das gehört zu einem guten Ausflug. Ein gutes Mittagessen will organisiert sein. Offensichtlich zufriedene Gäste verlassen das Lokal

Die zweite Gruppe lässt sich erklären, warum St. Maria im Kapitol einen weltlichen, westlichen Absiss hat.

Vortrag: Die Typologie der niederrheinischen Klosterlandschaft, 22.04.2018, Referent: Hans-Georg Steiffert

In einer Outline zum Vortrag kann man das Wesentliche des Inhalts nachvollziehen. (Bitte klicken Sie hier)

Vortrag: Edward Snowden begegnet Jan Hus, Sonntag, 04.02.2018, Referent: Klaus van Meegen

Der Vortragstitel hatte offensichtlich die Neugierde geweckt. Erst nachdem zusätzliche Sitzgelegenheiten aufgebaut waren, konnte der 2. Vorsitzende des Fördervereins Kloster Graefenthal e.V., Michael Urban, die zahlreich erschienenen Gäste und den Vortragenden, Klaus van Meegen in der großen Remise des Klosters begrüßen. Das erste Foto des Vortrages zeigte einen nächtlich geparkten Business-Jet mit geöffneter Tür an einem abseits gelegenen Ort auf einem Flughafen irgendwo in Deutschland. Ein Pärchen hatte beobachtet, wie zu nachtschlafender Zeit eine kleine Gruppe die Maschine verließ, eilig einen dunklen Wagen bestieg und wegfuhr. Sie waren sicher, dass einer der Personen Edward Snowden war. Alles klang so echt und war doch erfunden. Van Meegen zeigte auf, wie denn die Situation hätte aussehen können, wenn denn tatsächlich dem Whistleblower Snowden freies Geleit zugesichert worden wäre und dieser in Deutschland vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss hätte aussagen können. Genauso oder ähnlich stellte sich die Situation vor über 600 Jahren dar, als König Sigismund dem Reformer Jan Hus freies Geleit und Schutz versprach, damit dieser sich vor dem Konzil in Konstanz erklären könne. Wir alle wissen, es kam anders. Hus wurde vor Gericht gestellt und letztendlich auf einem Scheiterhaufen vor den Türen der Stadt Konstanz verbrannt. Was haben nun Hus und Snowden, sieht man von dem Versprechen des freien Geleits ab, gemeinsam. Beide hatten zu ihrer Zeit ihrer Gesellschaft etwas Enthüllendes mitzuteilen. Mit trefflich gewählten Worten und einer überzeugenden Klarheit in der Ableitung der Geschehnisse stellte der Referent das Leben von Jan Hus und ganz besonders dessen reformatorischen Einfluss auf die Kirchenlehre dar. Immer wieder zeigte van Meegen Parallelen zu Snowden, aber auch zu Papst Franziskus auf und stellte die Frage, welche Lehren wir aus den Geschehnissen des Mittelalters gezogen haben.

Der Förderverein hatte im letzten Veranstaltungsjahr wegen des Reformationsjubiläums Martin Luther in ganz besonderer Weise in den Mittelpunkt seiner Vorträge gestellt. Jan Hus zählte neben z.B. Wycliff, Calvin oder auch Hieronymus von Prag zu Vordenkern dieser Reformationsbewegung. Mit anhaltendem Applaus bedankten sich die vielen Gäste für diese sicherlich sehr gelungene Auftaktveranstaltung des Fördervereins. Michael Urban überreichte dem von einer starken Grippe gezeichneten Referenten, Klaus van Meegen, für sein beachtliches Durchhaltevermögen und den fesselnden Vortrag eine Flasche „Medizin“ und entließ die sichtlich sehr zufriedenen Gäste.

Klaus van Meegen erklärt, wie Edward Snowden Jan Hus begegnen konnte

Weihnachtsmarkt 2017.

Danke für Ihren Besuch.

Der Förderverein betrieb einen Informationsstand in der großen Remise.

Wir haben uns sehr über die vielen guten Gespräche gefreut. Dabei haben wir auch interessante Anregungen für unsere Arbeit erhalten. Danke für Ihren Besuch.

12.11.2017 Förderverein besichtigt St. Vincentius in Asperden

Michael Urban, 2. Vorsitzender des Fördervereins begrüßte interessierte Gäste in der St. Vincentius Kirche in Asperden. „Wir haben bei zahlreichen Vorträgen viel über die Macht und Pracht dieses so besonderen Zisterzienserinnenklosters Graefenthal erfahren“, so Urban, „einige besonders schöne Kirchenkunstwerke konnten wir bei einem ähnlichen Vortrag in der St. Martinus Kirche in Pfalzdorf vorstellen. Heute schauen wir uns St. Vincentius an, eine Kirche, die auch deutliche Spuren von Graefenthal aufweist.“ Gustav Kade, ausgebildeter Kirchenführer, hatte seinen Lichtbildvortrag auch deshalb auf diese Besonderheit ausgerichtet. Überraschend für die Gäste war, dass der Vortrag von einem Musikstück eingeleitet wurde, was die Stimmung in hervorragender Weise unterstrich. Der Referent wusste zu berichten, dass Bürger der Gemeinde Asperdens, wahrscheinlich zusammen mit ihrem Seelsorger, nach Italien gereist waren und sich dort von dem außergewöhnlichen Baustil der „Rundkirchen“ haben gefangen nehmen lassen. So musste Asperdens neue Kirche auch eine Rundkirche sein. Leicht belächelt in der Nachbarschaft, ob des „modernen Geschmacks“ musste man sich nachsagen lassen, dass wohl nur „reiche Bauern sich so was leisten können“. Kade informierte weiter und bediente sich hierbei Archivmaterials und Presseartikeln. Sein aber wohl wertvollster Schatz an Informationen waren die Zeitzeugen, die nicht niedergeschriebene Geschichten um den Kirchenbau und das Gemeindeleben beitragen konnten. So war es sehr erfreulich, dass Herr Gustav Flören, weit über 90 Jahre, auch dem Vortrag beiwohnte und gelegentlich anschauliche Ergänzungen gab. Pastor Leuken, der mehr als 30 Jahre die Gemeinde betreute, hatte sich beim 2. Vorsitzenden und beim Vortragenden entschuldigt, weil er „mit seinem Bischof zusammen 1000 Jahr Zyfflich feiern musste“. Er hatte dann aber doch noch einige private Fotos beigesteuert und damit den Vortrag bereichert. Ein Brand im Pastorat hatte viele Zeugnisse über St. Vincentius zerstört. Die Fotos von Pastor Leuken sind jetzt die einzig übrig gebliebenen Darstellungen. Wie versprochen hatte Gustav Kade unzählige Informationen aufbereitet und fesselte damit die interessierten und neugierigen Zuhörer. Das schönste Ausstellungstück der St. Vincentius Kirche, das Graefenthaler Kreuzigungsrelief konnte leider nicht präsentiert werden. Es wird derzeit in der Zisterzienserausstellung des Landschaftsverbandes in Bonn gezeigt. Eigentlich schade, aber „wir Graefenthaler sind stolz, dass bei annähernd 1000 Zisterzienserklöstern in Europa das Kloster Graefenthal 5 Exponate für diese so wundervolle Ausstellung stellt“, erklärte Urban. Gustav Kade erläuterte dann die Besonderheiten dieses Epitaphs anhand von Fotos. „Eine sehr gelungene Außenveranstaltung“, resümierte Urban und bedankte sich mit einem Weinpräsent beim Vortragenden. Die Gäste bedankten sich mit kräftigem Applaus.

13.10.2017 „Wovon Männer träumen und was Frauen wollen…“

Der Förderverein hatte zusammen mit der KulTOURbühne Goch zu einem besonderen Kunstgenuss in den Kreuzgang des Klosters eingeladen. „Wovon Männer träumen und was Frauen wollen…“ wurde von den drei Künstlern, der Pianistin Sigrid Althoff, der Sopranistin Christiane Linke und dem Tenor Stefan Lex auf wunderschöne Art und Weise vermittelt. Stefan Lex, charmant und gut gelaunt, führte mit spitzer Zunge und geistreichem Witz durch das Programm. Klassische Solo-Arien sowie Duette mit der attraktiven Sopranistin Christiane Linke fanden frenetischen Beifall. Auch Musical-Highligths, teilweise als Klavierstücke, einfühlsam von Frau Althoff dargebracht, und italienische Kanzonen wurden mit Begeisterung vom Publikum aufgenommen und beklatscht. Als der Tenor Stefan Lex zum Mitsingen aufforderte, war der Funken zum Publikum längst übergesprungen. Mit stehenden Ovationen und einem Dankeschön an die Künstler sowie einem letzten Da capo endete die Veranstaltung.

31.08.2017 Tagesausflug nach Bonn

Förderverein Kloster Graefenthal besuchte die Zisterzienserausstellung in Bonn

Der Bus war prall gefüllt, die Gäste erwartungsfroh und die Stimmung war prima.

Mike Urban, 2.Vorsitzender und Geschäftsführer des Fördervereins Kloster Graefenthal begrüßte die Mitglieder und Gäste, bedankte sich für die hervorragende Teilnahme und wünschte einen guten Verlauf. All dies in der Hoffnung, dass die zeitlich eng platzierten Programmpunkte auch genau so abgearbeitet werden konnten. Gleich vorweg, weder Wetter, noch Verkehr hinderten die interessierte Schar an der Durchführung des anspruchsvollen Programms. Hans-Georg Steiffert führte im Bus auf die jeweiligen Besuchsorte ein und überbrückte die eigentlich langweilige Autobahnfahrt mit Informationen, die den meisten Mitreisenden fremd waren. So kam die Gruppe pünktlich am Konrad-Adenauer-Haus an und verschaffte sich einen Eindruck vom Leben dieses für die Bundesrepublik so wichtigen Politikers und Privatmannes gerade zu seinem 50ten Todestages. Neben den vielen inhaltlichen Daten und Fakten beeindruckte auch die Gartenanlage und (puh) die vielen Treppen. Weiter ging es wieder auf die andere Rheinseite zum LVR-LandesMuseum-Bonn.

Hier war die Ausstellung „Die Zisterzienser – Das Europa der Klöster. Konzern der weißen Mönche“ Ziel und Höhepunkt der Fahrt.

Zuvor wurde noch das vorbestellte Mittagessen eingenommen und so konnte es gestärkt und dann in zwei Gruppen aufgeteilt, in die Ausstellung gehen. Der Förderverein hatte zwei Führer bestellt, die dann die kleinen Gruppen überaus kompetent durch die auf mehrere Ebenen verteilte und methodisch hervorragend präsentierte Ausstellung begleiteten. Natürlich wurde der Orden vorgestellt, aber die europaweite Ausbreitung nach gleichen Regeln und einheitlichem Leben in allen Formen erstaunte dann doch die Besucher. Peinlichst genau war der Tagesablauf geregelt. Hilfen hierfür boten die in allen Klöstern europaweit vorhandenen gleichen Schriften, Bücher und Regelwerke des Ordens. Dinge des täglichen Lebens fesselten ebenso wie die in den Zeiten immer prachtvoller werdenden Kunstgegenstände. Für die Gruppe vom Niederrhein war es besonders schön zu sehen, wie prominent doch das Kloster Graefenthal in der Ausstellung vertreten war. Ein Priestermantel (Pluviale), ein Altar (Kreuzigungsrelief) und eine Handschrift aus „unserem“ Kloster waren wunderschön ins Licht gebracht und manch einer ging mit stolzer Brust an „seinem“ Exponat vorbei. Aufbau, Methodik und Dokumentation dieser Ausstellung waren nach einhelliger Meinung in hervorragendster Weise ausgeführt. Kaum ein Besucher verließ ohne den reichhaltig bebilderten Katalog das Museum.

Auf der Rückfahrt vertiefte Hans-Georg Steiffert das Erlebte durch weiterführende Informationen und ließ dabei auch diese Strecke zu einem kurzweiligen Erlebnis werden. Pünktlich auf die Minute konnte Mike Urban die sichtlich begeisterten Teilnehmer verabschieden.

Gerade noch im Wohnzimmer Konrad Adenauers betritt die Gruppe den terrassenförmig angelegten Garten und bestaunt die schöne Aussicht.

Sitzplätze und Mittagsgericht waren vorbestellt. Gut und lecker gestärkt ging es dann in die Ausstellung im gleichen Hause.

Das Kreuzigungsrelief mit Äbtissin und Zisterzienserinnenkonvent stand einst in der Abteikirche des Klosters und jetzt in der St. Vincentius Kirche in Asperden.

 

25.06.2017 Ursachen und Hintergründe der lutherischen Reformation

 

Der Förderverein Kloster Graefenthal hatte eingeladen, weil es nach den vier Vorträgen zu Martin Luther offen Fragen über die Ursachen und Hintergründe seiner Reformation gab. Horst Jachnow ließ es sich nicht nehmen, dieser Frage nachzugehen und seine Erkenntnisse in einem 90minütigen Vortrag vorzustellen. Zunächst stellte er fest, dass es bereits zuvor zahlreiche Reformversuche gab. Über die Armutsbewegung der Arianer und später der Katharer zählte er auch viele Klosterreformen zu diesen Versuchen. Für die Gocher sicherlich neu war die Erkenntnis, dass auch ein Gocher Bürger, Johannes Pupper, sich so wirksam bemühte, dass Luther später seine Schrift neu drucken ließ und sie mit einem Vorwort versah. Luther selbst zählte Pupper zu den Reformern. Auf den Punkt gebracht war die Reform möglich, weil die richtige Person zur richtigen Zeit am richtigen Ort war und mutig handelte. Wenn auch immer wieder von Zweifeln verunsichert, wollte Luther die Reform seiner Kirche nicht aber eine Revolution. Es darf angenommen werden, dass auch er vom weiteren Verlauf der Reformbewegung überrascht war. Die Zuhörer dankten dem Referenten Horst Jachnow für den wieder sehr lebhaft und kompetent dargebrachten Vortrag mit kräftigem Applaus. Michael Urban, 2. Vorsitzender und Geschäftsführer des Fördervereins dankte dem Referenten mit einem Weinpräsent.

 

07.05.2017 Auf den Spuren der evangelischen Gemeinde Goch

 

450 Jahre Geschichte: Rundgang mit Heinz van de Linde

Am Sonntag fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Fördervereins Kloster Graefenthal e.V. ein  geschichtlicher Rundgang durch die Gocher Innenstadt statt. Heinz van der Linde erläuterte die Geschichte der evangelischen  Gemeinde seit ihrer Gründung im Jahr 1570. Alles wurde seit damals genau protokolliert, und „wie durch ein Wunder“ auch in den Kriegswirren nicht zerstört. Die lebhaft besuchte Veranstaltung führte die Teilnehmer an verschiedene Plätze, an denen die Reformierten erst versteckt, dann später offen Gottesdienste gefeiert haben. Selbst der ein oder andere alteingesessene Gocher musste staunen, was sich hinter manchen Fassaden verbirgt. Gewürzt mit allerlei Anekdoten auch aus der neueren Gocher Stadtgeschichte – der Kirchturmeinsturz von Maria Magdalena durfte da nicht fehlen- verbrachten die Teilnehmer einen sehr lehrreichen und vergnüglichen Sonntagvormittag, der in der evangelischen Kirche am Markt endete. Dort konnte Heinz van de Linde noch einige alte Dokumente zeigen, seien es Fotos oder auch einen mittelalterlichen Stadtplan, die von dem interessierten Publikum gewürdigt wurden.

Insgesamt eine gelungene Veranstaltung!

12.02.2017: Vortrag mit Horst Jachnow. Dr. Martin Luther, Teil 4 Familienleben und späte Jahre

 

In diesem Vortrag wurde Martin Luthers Ehe mit Katharina von Bora dargestellt, einer ehem. Nonne, die das Regiment über den Haushalt an sich zog und durchaus herrisch meisterte. Sie garantierte durch strenge Wirtschaft, dass aus dem Mönch ein respektabler Gastgeber großer Gesellschaften wurde. Der Haushalts der Luthers umfasste neben den 6 Kindern mitunter bis zu 50 Personen. Neben dem Haushalt verwaltete sie Ländereien, eine Viehzucht, Fischereirechte, Bierausschank und weitere Gewerbe und sorgte damit für das notwendige Einkommen zur Bestreitung des Aufwendigen Haushaltes.
Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrages war das Engagement Luthers die Bibel ins Deutsche und darüber hinaus in die Sprache des einfachen Bürgers zu übersetzen und damit auch für den Mann auf der Straße zugänglich zu machen.
Die Fortentwicklung der Reformation und die Ergebnisse des Reichstages waren ebenso Inhalt.
Luthers letzte Tage in rasch schwindender Gesundheit rundeten den Vortrag ab.
Die kom. Geschäftsführerin Birgit Pilgrim bedankte sich unter starkem Applaus der zahlreichen Zuhörer mit einem Weinpräsent beim Referenten.

 

27.11.2016: Vortrag mit Horst Jachnow. Dr. Martin Luther, Teil 3, der Reformator

 

 

In diesem Vortrag über Martin Luther konzentrierte sich der Referent Horst Jachnow auf die Lebensphase, in der die Reformation sich in Deutschland und den angrenzenden Ländern sowohl in der Bevölkerung wie auch unter den Gelehrten ausbreitete wie ein Lauffeuer. Wesentliche Kritikpunkte der Reformatoren waren die Ablassbriefe und die Käuflichkeit kirchlicher Ämter in der katholischen Kirche auf Kosten der armen, in erster Linie ländlichen Bevölkerung. Trotz zunächst versöhnlicher, später aggressiver Versuche des Vatikans, Luther zum Widerruf oder wenigstens zum Schweigen zu bewegen und seine Aktivitäten zu stoppen, breiteten sich seine Lehren schnell aus und er fand immer mehr Sympathisanten. Hier spielten die Buchdrucker eine entscheidende Rolle, die die neuen Lehren massenhaft verbreiteten.

Luther erhielt eine sichere Bleibe auf der Wartburg und konnte dort in Ruhe weiterarbeiten. Er übersetzte die Bibel direkt vom griechischen Urtext ins Deutsche und eliminierte damit zum einen zahlreiche Übersetzungsfehler der alten Fassung. Zum anderen schuf er erstmals eine für die normale Bevölkerung lesbare Ausführung. Er verfasste eine ganze Reihe von Predigten in schriftlicher Form genauso wie ein erstes kirchliches Gesangsbuch. Er verfasste alle Texte mit einer unglaublichen Geschwindigkeit und Präzision, er gönnte sich nur wenig Zeit für Schlaf. Nach einigen Jahren ging er zurück nach Wittenberg und konnte dort seine Arbeit unbehelligt fortsetzen, da mittlerweile Papst und Kaiser verstorben waren. Es entwickelte sich die evangelische Kirche mit der lutherischen und der reformatorischen Linie.

Der Referent Horst Jachnow, brillierte wie gewohnt mit unglaublichem Detailwissen und sehr lebendigen und illustrativen Ausdrucksformen, wie immer untermalt von zig Zitaten, Bildern und anderen Dokumenten, per Beamer auf die Leinwand übertragen. Es gab so viel über diesen spannenden Prozess der Reformation zu erzählen, dass die übrigen Themen auf der Agenda für einen vierten Teil stehen blieben. Also können wir uns auf einen weiteren Vortrag freuen, in dem Luthers privates Leben mit Frau und Kindern eine Rolle spielen wird.

 

06.11.2016: Vortrag mit Horst Jachnow. Dr. Martin Luther, Teil 2, vom Mönch zum Gelehrten.

 

35 Interessierte waren gekommen, um Teil II der Serie über Dr. Martin Luther zu erleben. Und so konnten sie die sehr lebendige Schilderung von Referent Horst Jachnow verfolgen, der zunächst über die Rückkehr aus Rom berichtete. Luther hatte einen schweren Stand in Erfurt, daher wurde er nach Wittenberg versetzt. Wider Willen absolvierte er dort das Doktorat und die Entwicklung zum Prediger. Schließlich wurde er auch Dekan der theologischen Fakultät. An der Uni veränderte er die Lehrmethode von reinen monotonen Vorlesungen hin zur zusätzlichen Aushändigung schriftlicher Zusammenfassungen. Auch bei den Predigten führte er Neues ein, so stellte er der Bevölkerung schriftliche Vorlagen zur Verfügung und predigte in Deutsch und Latein. Damit konnte erstmals auch das einfache Volk die Predigten verstehen und sogar nachlesen. Sein kirchlicher Werdegang gipfelte in der Funktion des Vikars mit der Aufsicht über elf Klöster. Damit war er sehr beschäftigt und gönnte sich kaum Schlaf, nutzte die Nächte zum Beten, um sich – tief religiös – von eventuellem Fehlverhalten zu reinigen.

Nun stellte der Referent Luthers engste Mitstreiter und wichtige Zeitgenossen vor: Georg Spalatin, Philipp Melanchthon, Lukas Cranach, Dr. Joh. Pommeranus, Nicolaus von Ansdorf, Justus Jonas, Johannes Calvin…. Martin Luther war nicht der einzige, der mit den aktuellen Zuständen und Entwicklungen unzufrieden war und Reformen einforderte. Es hatte sich ein Netzwerk von Sympathisanten gebildet, die alle ihre Aufgaben hatten, die Reformbewegung zu fördern und zu verbreiten. Fast schien es, als sei er dabei gewesen, wenn Herr Jachnow über den Kampf Luthers gegen den Ablasshandel und die ersten schweren Auseinandersetzungen mit der römisch-katholischen Kirche berichtete. Mit vielen Bildern und Zitaten untermalt ging es dann weiter zu den wesentlichen Ereignissen: Die Veröffentlichung der 95 Thesen war ursprünglich nur als Diskussionspapier für den Austausch mit einigen Kollegen in nächster Umgebung gedacht. Sie setzten aber ein Lauffeuer in Gang, das eine gewaltige Empörungswelle nach sich zog. Nur dank des massiven Schutzes durch Friedrich den Weisen hat Martin Luther die darauf folgenden Monate überlebt. Wieder einmal ein spannender Vortrag von Horst Jachnow, sehr lebendig und fesselnd, so dass die nahezu zwei Stunden wie im Fluge vergingen. Wir freuen uns auf den dritten Teil!

 

02.10.2016: Vortrag mit Horst Jachnow. Dr. Martin Luther, Teil 1, Abriss eines Werdeganges vom Berghauer-Sohn zum Mönch und Gelehrten.

 

Der erste Vortrag im Herbst, am vergangenen Sonntag, war Martin Luther gewidmet, der erste von insgesamt drei Teilen über das Leben des Reformators. Referent Horst Jachnow hat sich anlässlich des Jubiläums im kommenden Jahr intensiv mit der Person und dem Leben Luthers beschäftigt und hat dies Wissen in seiner individuellen Art sehr kompetent, informativ und kurzweilig vermittelt – im ersten Teil von der Abstammung bis zum Gelehrten.

Der Vater selbst aus bäuerlichen Verhältnissen stammend, hat zunächst als Hauer im Bergbau gearbeitet. Die Mutter kam wohl aus bürgerlichen, aus wohlhabenderen Verhältnissen. Schnell schaffte der Vater aber auch den Aufstieg zum Hüttenmeister und konnte so dem Sohn eine gute Schulbildung und Universitätsstudium finanzieren. Jurist sollte er werden, dafür war Latein sehr wichtig. Das fiel dem jungen Martin nicht schwer, so bekam er Zugang zu allen wichtigen Quellen des geistlichen und weltlichen Lebens. An der renommierten Universität Erfurt durfte er studieren, auch wenn sein Leben nicht immer ohne Tadel war. Nach dem Überleben eines schweren Gewitters in freier Natur entschied er sich, das angefangene Jurastudium abzubrechen und ins Kloster zu gehen. Oder war es doch mehr, um sich der harten Disziplin des Vaters zu entziehen? Viele Fragen lassen sich nicht mehr genau klären. Auch der kirchliche Lebensweg führte ihn jedoch auf der Karriereleiter nach oben. Aufgrund seines mustergültigen Verhaltens wurde er zwei Jahre nach Eintritt ins Kloster schon Priester. Man schickte ihn sogar zum Theologiestudium an die Universität Wittenberg, das er dann auch erfolgreich abschloss. So wurde er zu einer – dann auch vom Vater wieder anerkannten – Persönlichkeit, beschäftigt mit Lehrtätigkeiten, Übersetzungen und Predigten. Doch ihn verfolgte eine fast krankhafte Angst vor ewiger Verdammnis, so erlegte er sich selbst ständig Gebete, Beichten und Bußen auf, um seine Seele zu reinigen – im tiefen Glauben an die damaligen Vorgaben und Regeln der Kirche.

Die zahlreiche Zuhörerschaft applaudierte fleißig und wird gespannt sein auf Teil zwei am Sonntag, 6. November, wenn der Weg vom Mönch zum Reformator beschrieben wird.

24.08.2016: Von der Geschichte befreit. Monika Benndorf las aus ihrer Geschichte und fesselte 85 Gäste im gut gefüllten Kreuzgang mit ihrem sehr emotionalen Vortrag. Ihre Tochter, Esther Linssen, begleitet von Konzertpianist Jorrit van den Ham, füllte die kurzen Pausen mit ihrer ausdrucksstarken Stimme und gekonnt vorgetragenen Musikstücken von Schumann und Schubert. Wie die RP (27.08.2016) schreibt: Beeindruckende Lesung in Graefenthals Kreuzgang. Alle waren sich einig: Ein unvergleichliches Erlebnis. Mehr hierzu finden Sie auf unserer „Presse“-Seite.

28.06.2016: Vereinsausflug nach Essen (der Bericht mit Fotos wurde wg. DSVGO EU 2016/679 gelöscht).
22.05.2016: Vortrag von Hans-Georg Steiffert, Klöster in der Geschichte des Niederrheins – ihre Gemeinsamkeiten und ihre Unterschiede (klicken Sie hier, um den Bericht zu lesen)
13.04.2016: Vortrag Prof. Dr. Hubert Wolf, Krypta, Unterdrückte Traditionen der Kirchengeschichte (der Bericht mit Fotos wurde wg. DSVGO EU 2016/679 gelöscht)
28.02.2016: Besichtigung der St. Martinus Kirche in Pfalzdorf (klicken Sie hier, um den Pressebericht zu lesen)

 

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